Corona und KFZ-Werkstatt

Als KFZ-Werkstatt sicher trotz Corona

Es sieht so aus, als würde es in Zeiten von Corona nur 2 Extreme geben: Personen, die sich abrackern und Personen, die zu Hause sind. Doch es gibt auch etwas dazwischen.

KFZ-Werkstätten sind ein Sonderfall

Als Systemerhalter sollst du offen halten, viele Privatpersonen kommen allerdings nicht, weil sie wegen der Ansteckungsgefahr zu Hause bleiben sollen. Wie kommst du also als KFZ-Werkstatt am besten durch die Krise?

Rechnen und Planen

Damit du durch die Corona-Krise kommst, musst du wissen, wie viel du monatlich einnimmst und ausgibst um eine Vorstellung zu bekommen, wie lange du von deinen Rücklagen überleben kannst.

  • Wie lange könntest du schließen?
  • Wie lange könntest du mit halbem Umsatz überleben?

In den meisten kleinen Werkstätten, ist die Antwort auf beide Fragen: „nicht besonders lange“!

Rechne mindestens mit 6 – 12 Monaten!

Es wäre naiv zu glauben, dass in 2 Wochen, wieder alles normal läuft. Selbst, wenn die Maßnahmen gelockert werden und das Virus sich eindämmen lässt, wird es Monate, oder Jahre dauern, bis die Wirtschaft sich komplett erholt. „2 Wochen schließen und dann ist wieder wieder alles wie vorher“, klappt bestimmt nicht!

Wenn du dir nicht leisten kannst ein Jahr zu zu sperren, dann hat es auch 2 Wochen lang keinen Sinn.

Du muss versuchen trotz der Krise positiv zu wirtschaften!

Punkt 1: Mitarbeiter vor Corona schützen

Wenn jemand krank wird, ist das ein zusätzliches Problem, dass sich vermeiden lässt.

Home Office?

Das einfachste wäre, zu Hause arbeiten. Doch die meisten Mitarbeiter in einer KFZ-Werkstätte können das nicht. Trotzdem solltest du kurz darüber nachdenken, ob es nicht doch vielleicht jemanden gibt. Telefonieren, Termine vereinbaren und Rechnungen schreiben kann man problemlos von überall, wenn der Kalender und das Rechnungsprogramm übers Internet läuft. Wir wissen von einigen easyWerkstatt Nutzern, die jetzt von zu Hause aus das Büro einer KFZ-Werkstatt abwickeln.

Verhalten

  • Abstand von 1,5 m – 2 m einhalten
  • Hände häufiger min. 30 Sekunden waschen
  • oder Handschuhe tragen
  • Kundenfahrzeuge desinfizieren
  • Personal in Schichten aufteilen

Punkt 2: Umsatz erhalten

Warum bricht der Umsatz ein? Die Kunden sind verunsichert und haben Angst. Du musst ihnen Sicherheit geben, indem du die Abwicklung sicher gestaltest und ihnen das auch mitteilst.

Kontaktlose, sicher Abwicklung

Definiere einen Ablauf, der für Mitarbeiter und Kunden sicher ist. Das Fahrzeuge und die Schlüssel werden kontaktlos übergeben werden (abstellen und Schlüssel in den Briefkasten). Alle Berührungsflächen werden abgedeckt, oder vor und nach der Arbeit desinfiziert. Dazu zählen: Sitze, Lenkrad, Schaltknauf, Cockpit, Türgriffe, Zulassung, Schlüssel, Rückspiegel, usw.

Am einfachsten sind Abdeckungen für Sitz und Lenkrad und frische 1-mal Handschuhe für jeden Auftrag.

Zusätzlicher Service

Wenn Kunden die Fahrt zu deiner Werkstatt nicht riskieren wollen, weil sie z.B. zur Risikogruppe gehören, kannst du anbieten, das Fahrzeug abzuholen und wieder zurück zu bringen.

Wenn du ein Leihauto anbietest, musst du dir auch hier Gedanken machen, wie es desinfiziert wird und wie die Übergabe abläuft.

Auch kreative Lösungen sind möglich. Viele Menschen haben gerade viel Zeit. Schlage ihnen eine Strecke für einen ausgedehnten Spaziergang vor, während sie draußen auf ihr Fahrzeug warten müssen.

Kunden informieren

Wichtig ist, dass die Kunden das auch wissen! Schreib sie an, oder ruf sie an.
E-Mail, SMS, Briefe, eine Postwurfsendung, Facebook …

Die Kunden müssen wissen das…

  • deine Werkstatt offen ist
  • du sorgsam mit dem Fahrzeug umgehst und sie vor Ansteckung geschützt sind
  • und welche Zusatzleistungen du im Moment anbietest.

Zusätzliche Zeit sinnvoll nutzen

Es werden trotzdem weniger Fahrzeuge in deiner Werkstatt sein. Das bedeutet aber auch, du kannst dir pro Fahrzeug mehr Zeit nehmen. Es gibt sonst oft Arbeiten, die man noch raus schiebt, weil es stressig ist. „Das machen wir nächstes mal mit“…

Versuch dich nach Vorne zu arbeiten

Nach Corona kommen die Kunden, die jetzt zu Hause bleiben. Damit du dann nicht in Arbeit untergehst, ist es wichtig, die Fahrzeuge, die jetzt kommen, soweit fertig zu machen, dass sie eine Weile nicht wieder kommen zu brauchen.

  • Mach den nächsten Service schon mit
  • Wechsle Verschleißteile schon etwas früher

Wichtig ist, dass du das mit den Kunden auch so besprichst und ihnen erklärst, dass es auch für die angenehmer ist, die Gelegenheit jetzt zu nutzen, damit sie dann später nicht um einen Termin kämpfen müssen, wenn alle wieder unterwegs sind.

Punkt 3: Kosten sparen

Nutze die freie Zeit um all deine Ausgaben genau unter die Lupe zu nehmen.

  • Was brauchst du eigentlich gar nicht?
  • Gibt es für gewisse Dinge günstigere Alternativen?
  • Kann man etwas still legen und später wieder aktivieren?

Dazu kannst du einfach die Kontoauszüge, oder Buchhaltung der letzten Monate durchgehen und Punkt für Punkt überlegen, ob sich etwas einsparen lässt.

Corona Kurzarbeit

Solltest du vor haben, Mitarbeiter zu kündigen, sieh dir vorher die Kurzarbeitsmodelle an. Gute Mitarbeiter solltest du auf jeden Fall versuchen zu behalten. Auch, wenn die Arbeit weniger ist. Österreich, Deutschland und die Schweiz haben jeweils ein Modell, in dem Kosten für Mitarbeiter in Kurzarbeit übernommen werden.

Wenn du easyWerkstatt Nutzer bist und Fragen hast, kannst du dich gerne über den Chat in easyWerkstatt bei uns melden, oder anrufen.

Fotos von CDC und Kelly Sikkema auf Unsplash

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